Deportationen ins KZ Ravensbrück
Anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung der Konzentrationslager erstellte Queer Code zu fünf Lebenswegen von deutschen und französischen Lesben vier digitale Kartografien und eine Multimedia-Ausstellung. Diese Lesben wurden festgenommen und deportiert, eine in das Lager Möringen, die anderen vier in das Lager Ravensbrück. Sie waren festgenommen und deportiert worden, weil sie im Widerstand oder offen lesbisch und/oder jüdisch und damit nicht arisch klassifiziert waren.
Alle diese Lebensläufe sind unterschiedlich und spiegeln die Nazi-Ideologie der Hierarchisierung und Vernichtung bestimmter Teile der Bevölkerung wider. Trotz der strukturellen Unsichtbarmachung der Geschichte von Lesben wurden dank deutscher Historikerinnen und lesbischer Aktivistinnen aus Deutschland, Frankreich und Europa Fragmente ihrer Geschichten erhalten. Wir haben eine dynamische Kooperation zwischen ihnen und Mitgliedern der Geburtsfamilien und der Wahlfamilien sowie Forschenden ins Leben gerufen, um gemeinsam diese digitalen, interaktiven Karten zu erstellen. Auf diese Weise tragen wir mit dazu bei, die Türen zur Geschichte der Deportation zu öffnen.
Wir waren eingeladen, diese Lebenswege in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten im April 2020 vorzustellen. Jedoch musste das mit diesen Gedenkfeiern verbundene Programm aufgrund des Ausbruchs von COVID-19-Pandemie abgesagt werden. Unsere Ausstellung soll dort bei einer späteren Gelegenheit gezeigt werden.
Im Jahr 2023 nimmt Queer Code den Lebenslauf der französischen Widerstandskämpferin Christiane Moreau in diese Sammlung auf.
Mit der Unterstützung von LIG und Lestime
Anfang Januar 2024 wird die Ausstellung mit einem umfassenden Begleitprogramm im Heidelberger Rathaus gezeigt. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: https://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/einrichtungen/institute/geschichte-und-ethik-der-medizin/aktuelles